Vierte Verhandlungsrunde

Abbruch der Tarifverhandlungen mit DB AG – EVG ruft ihre Mitglieder zu Warnstreiks auf

Tarifverhandlungen abgebrochen

Mehr als 2,5 Prozent wollte der Arbeitgeber in der ersten Stufe der Lohnerhöhung nicht zahlen. Wir hatten 3,5 Prozent gefordert, die aber verweigert wurden. Insgesamt belief sich das letzte Angebot der DB AG auf 5,1 Prozent, bei einer Laufzeit von 29 Monaten. Für die Tarifkommission war das Gesamtpaket nicht akzeptabel. Das Angebot des Arbeitgebers wurde einstimmig abgelehnt.

Die EVG hat die Tarifverhandlungen mit der DB AG in der vierten Runde ergebnislos abgebrochen. Warnstreiks werden nun unweigerlich die Folge sein.

Der Arbeitgeber hat uns in den Verhandlungen um mehr Geld nur Angebote vorgelegt, die nicht den Forderungen unserer Mitglieder entsprachen“, machte EVG-Verhandlungsführerin, Regina Rusch-Ziemba, deutlich. „Wir haben bis in den Samstagmorgen um 5:38 Uhr verhandelt und mehrfach unsere Bereitschaft erklärt, bei einem entsprechenden Angebot einen Abschluss am Verhandlungstisch erzielen zu wollen; wir haben uns mehrfach bewegt, am Ende fehlte aus unserer Sicht 1 Prozent mehr angesichts der vom Arbeitgeber angebotenen längeren Laufzeit“, so die EVG-Verhandlungsführerin. „Dass die DB AG nicht noch mal nachgebessert hat, sondern lieber Warnstreiks in Kauf nimmt, ist für uns unverständlich“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.

Wir haben mehrfach deutlich gemacht, dass es in der vierten Verhandlungsrunde zu einer Entscheidung kommen muss. Insofern waren wir überrascht, dass sich der Arbeitgeber jetzt vertagen und erst am nächsten Dienstag weiterverhandeln wollte. Das kam für uns nicht in Frage“, so die EVG-Verhandlungsführerin.

In der ersten Stufe wollte die DB AG nur 2,5 Prozent statt der von uns geforderten 3,5 Prozent mehr bezahlen, bei einer Laufzeit von 29 Monaten. Gemessen daran ist die Prozentzahl zu niedrig. Das Gesamtangebot muss stimmen – und das tut es nicht“, stellte Regina Rusch-Ziemba fest.

Nachdem wir jetzt in Hannover an drei Tagen insgesamt mehr als 40 Stunden ergebnislos verhandelt haben, brechen wir die Verhandlungen ab, denn am Verhandlungstisch ist derzeit offensichtlich kein Abschluss möglich“, fasste die EVG-Verhandlungsführerin zusammen.

Zuvor hatte die Tarifkommission DB AG das vorliegende Angebot des Arbeitgebers einstimmig abgelehnt, die gleiche Entscheidung hatte auch der Geschäftsführende Vorstand der EVG getroffen.

Warnstreiks werden nun die Folge sein“, machte Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal deutlich. Reisende müssten schon zu Beginn der kommenden Woche mit erheblichen Zugausfällen rechnen. „Wir kehren an Verhandlungstisch zurück, wenn die DB AG deutlich macht, ernsthaft mit uns verhandeln zu wollen. Die jetzt angekündigten Warnstreiks werden aber nicht mehr zu verhindern sein, unsere Mitglieder sind hochmotiviert“, so Torsten Westphal.

Unser Ziel ist weiterhin, noch in diesem Jahr einen neuen Tarifvertrag abzuschließen“, so Torsten Westphal. Den Schlüssel dazu habe die DB AG in der Hand. „Angesichts des zähen Verhandlungsverlaufs bleibt uns jetzt aber nur das Mittel des Arbeitskampfes, um unsere Forderungen durchzusetzen, am Verhandlungstisch kommen wir derzeit nicht weiter“, so der Bundesgeschäftsführer der EVG, der für die Arbeitskampfmaßnahmen organisationspolitisch zuständig ist. Die Verantwortung hierfür liege allein beim Bahnvorstand.

Nachdem die Tarifkommission und der Geschäftsführende Vorstand der EVG das letzte vorliegende Angebot der DB AG einstimmig abgelehnt hatten, erläuterte Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal die weiteren Schritte.

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