Tarifverhandlungen

EVG hält an Kernforderungen fest – alle 37 Forderungen werden mit klaren Arbeitsaufträgen erörtert

Auftakt Tarifverhandlungen

Dass am Donnerstag, den 11.10.2018, die Forderungen der EVG zur Tarifrunde 2018 verhandelt wurden, wurde schon früh morgens im Frühstücksfernsehen deutlich. Da sendete das ZDF einen ausführlichen Beitrag, in dessen Mittelpunkt die drei Kernforderungen der EVG standen – insbesondere das EVG-Wahlmodell. Und in dem deutlich gemacht wurde, dass die Mitglieder der EVG für ihre tarifpolitischen Erfolge gemeinsam einstehen.

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Schon im Vorfeld der Auftaktveranstaltung in Berlin hatte die Tarifrunde in den Medien großes Interesse gefunden. In den Tagen vor der ersten Tarifverhandlung war in vielen Zeitungen und Magazinen bereits von den Forderungen der EVG zu lesen. Einige Beispiele findest Du in diesem EVG-Express in der rechten Spalte unter „EVG in den Medien“.

Bei strahlendem Sonnenschein kamen am ersten Verhandlungstag am Spreebogen in Berlin die 52 Mitglieder der EVG-Verhandlungsdelegation zusammen, um sich noch einmal auf die um 13 Uhr beginnenden Tarifverhandlungen vorzubereiten. Mit herzlichem Applaus wurden zwei Kollegen aus dem EVG-Aktionsteam West begrüßt, die ein großes Transparent mit dem Aufdruck „Glück auf“ und vielen persönlichen Unterschriften von EVG-Mitgliedern mitgebracht hatten. „Damit drücken wir die Solidarität vieler Kolleginnen und Kollegen aus, die unseren Verhandlungen eine glücklichen Verlauf wünschen“, machten sie deutlich. Natürlich wurde sofort ein Gruppenbild mit allen anwesenden Mitgliedern der EVG-Verhandlungsdelegation gemacht.

Glück auf

Noch bevor die eigentlichen Tarifverhandlungen begannen, machten EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba, und Martin Seiler, Personalvorstand der DB AG, ihre Positionen vor zahlreichen Medienvertretern deutlich.

Videobeitrag: Auftakt EVG-Tarifrunde 2018 – mehr für alle!

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In die Auftaktrunde der Tarifverhandlungen ging die EVG im Anschluss mit einer 33-köpfigen Verhandlungsdelegation. „Basisnähe ist uns auch bei den Tarifverhandlungen wichtig“, machte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba deutlich, „jeder Bereich, den wir vertreten, soll bei der Auftaktverhandlung mit am Verhandlungstisch sitzen“.

Erwartungsgemäß wies die DB AG gleich zu Beginn der Verhandlungen auf die schwierige Situation hin, in der sich das Unternehmen befindet. EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba zeigte sich davon unbeeindruckt. „Da unsere Kolleginnen und Kollegen auch oder gerade wegen der besonderen Herausforderungen, vor denen die Deutsche Bahn steht, einen tollen Job machen, werden wir an unseren berechtigten Forderungen festhalten“, stellte sie gegenüber der Verhandlungsführung der DB AG fest und machte deutlich:

„Unsere Mitglieder wollen 7,5 Prozent mehr Geld einschließlich mehr vom EVG-Wahlmodell, sie wollen, dass sich die DB AG finanziell stärker an der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge (bAV) beteiligt und sie fordern eindeutigere Regelungen, die es ermöglichen, die auf dem Langzeitkonto „angesparte“ Zeit während des gesamten Berufslebens individuell und selbstbestimmt zu nutzen – und nicht erst gegen Ende des Berufslebens“, so Regina Rusch-Ziemba.

Klar wurde in der Auftaktrunde, dass die Forderung der EVG-Mitglieder nach einem Mehr vom EVG-Wahlmodell beim Arbeitgeber auf Vorbehalte stößt. Man habe einige innovative Ideen und wolle mehr Teilhabe ermöglichen, erläuterten die Vertreter der DB AG. Alles andere aber sei schwierig, war seitens der Deutschen Bahn zu vernehmen.

Eindrücke vom Verhandlungsauftakt (10 Bilder)

Tarifverhandlungen 2018 Auftakt
Tarifverhandlungen 2018 Auftakt
Tarifverhandlungen 2018 Auftakt
Tarifverhandlungen 2018 Auftakt

Das stieß auf umgehenden Widerspruch bei der EVG. „Wir sind auch im Hinblick auf das EVG-Wahlmodell mit einem starken Mandat unserer Mitglieder ausgestattet, das uns einen eindeutigen Verhandlungsauftrag gibt“, stellte Regina Rusch-Ziemba klar. Zudem kämen für die EVG nur Vereinbarungen in Frage, an der letztlich alle Mitglieder partizipieren, für die derzeit verhandelt wird. Das gelte insbesondere für das EVG-Wahlmodell.

Insgesamt geht die EVG mit einem 37 Punkte umfassenden Forderungspaket in die Tarifverhandlungen. Dieses Forderungspaket ist in der „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“ entwickelt worden. Insgesamt fünfmal hatten sich jeweils mehr als hundert Vertreterinnen und Vertreter der verschiedensten Tarifkommissionen getroffen, um gemeinsam zu diskutieren und zu beraten, welche Schwerpunkte die EVG in der aktuellen Tarifrunde setzen soll. Deren Empfehlung sei anschließend von der zuständigen Tarifkommission DB AG 2018 einstimmig beschlossen worden, nachdem zuvor die Mitglieder der EVG in einer Umfrage befragt worden seien, so Regina Rusch-Ziemba.

Ziel der EVG sei es, die Tarifverhandlungen mit der DB AG bis Ende des Jahres zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. „Dabei müssen die Interessen und Belange der Beschäftigten stärker in den Mittelpunkt rücken und nicht so sehr die der Kunden oder des Unternehmens“, machte die EVG-Verhandlungsführerin deutlich. In dem von der DB AG beschriebenen Dreiklang hätten für die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft die von den Mitgliedern erhobenen Forderungen Priorität.

Beide Parteien vereinbarten, bereits in der nächsten Verhandlungsrunde, am 29.10.2018, sämtliche Forderungen der EVG ausführlich zu erörtern und in Arbeitsgruppen mit klaren Aufträgen zu beraten. „Das könnte am Ende eine open-end-Veranstaltung werden, aber die Zeit wollen wir investieren, um für die mehr als 100.000 bei der DB AG beschäftigten EVG-Mitglieder die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen“, so die EVG-Verhandlungsführerin.

Das Fazit der Auftaktveranstaltung lautete :

Videobeitrag: Verhandlungs­führerin Regina Rusch-Ziemba über den Tarifrunden­auftakt

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Unsere Forderungen in der Tarifrunde 2018