Tarifrunde 2018 DB AG

In langwierigen und schwierigen Verhandlungen zum Erfolg

Verhnadlungsdelegation EVG

Die Verhandlungsdelegation, die die Tarifverhandlungen mit der DB AG intensiv begleitet hat, freut sich über den erzielten Abschluss. Die Tarifkommission hatte dem Bundesvorstand zuvor einstimmig die Zustimmung empfohlen.

Am frühen Samstagmorgen, des 15. Dezember 2018, fiel um 0:41 Uhr die Entscheidung. Zu dieser Stunde stimmten die Kolleginnen und Kollegen der „Tarifkommission DB AG 2018“ dem vorliegenden Verhandlungsergebnis zu und empfahlen dem Bundesvorstand der EVG die Annahme. Da waren auch die von uns geforderten 3,5 Prozent in der ersten Stufe durchgesetzt – der Warnstreik, an dem sich viele unserer Mitglieder beteiligt hatten, trug wesentlich zur Erreichung der Ergebnisse bei.

Jetzt endlich stimmte das Gesamtpaket. Doch bis dahin war es ein langer und schwieriger Weg. Unser Aufruf zum Warnstreik am 10.12.2018 hatte den Arbeitgeber völlig überrascht. Seine Reaktion: ein äußerst knapp formulierter Brief, in dem wir Sonntagnachmittag aufgefordert wurden, schon am Montag – dem Tag unseres Arbeitskampfes – an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Dazu waren wir durchaus bereit. Die Aufforderung allein, wieder zu verhandeln, war uns aber nicht genug. Denn es war die Bahn, die nach einem 40-stündigen Verhandlungsmarathon in Hannover den Verhandlungstisch verlassen hatte, weil sie sich vertagen wollte. Insofern war nun ein deutliches Signal gefordert, wieder ernsthaft mit uns in Verhandlungen eintreten zu wollen. Schließlich hatten unsere Mitglieder mit unserem Warnstreik deutlich gemacht, dass sie mehr erwarten, als das, was das vermeintlich letzte Angebot beinhaltete.

Die Annäherung im Laufe der zurückliegenden Woche erfolgte mühsam. Mal wurden Gespräche geführt, dann wurde wieder verhandelt. Oft dauerte es Stunden, bis mit der EVG-Verhandlungsdelegation ein neuer Stand diskutiert werden konnte. Es hatte den Anschein, als würde der Arbeitgeber unsere Geduld bis aufs Äußerste strapazieren wollen, um uns zum Einlenken zu bewegen.

Ein Plan, der nicht aufging. „Wir haben Zeit, wir bleiben in Berlin, so lange es nötig ist. Wir wollen einen Tarifabschluss am Verhandlungstisch, wenn das nicht klappt, wird es weitere Aktionen geben“ – in dieser Auffassung war sich die 60-köpfige Verhandlungsdelegation der EVG einig. Und so wurden die Hotelübernachtungen zunächst von Mittwoch auf Donnerstag, dann von Donnerstag auf Freitag verlängert.

EVG Eilmeldung

Langsam kam Bewegung in die Verhandlungen, wenngleich offiziell nur wenig bekanntgegeben werden konnte. Drei Tage lang stand auf der EVG-Homepage die immergleiche Meldung: dass die Gespräche fortgesetzt werden und die Tarifkommission immer noch in Berlin sei. Für so manchen unbefriedigend, aber nicht anders machbar, da öffentliche Aufmerksamkeit durch mediale Berichterstattung zu diesem Zeitpunkt nicht hilfreich gewesen wäre.

Am Freitagabend stand dann auch noch ein erneuter Bettenwechsel an. Das Back-Office der EVG hatte das Unmögliche möglich gemacht und übers Wochenende ein Hotel gefunden, dass ausreichend Platz für die Verhandlungsdelegation bot. Ein deutliches Zeichen an die Verhandler der Bahn, dass wir keine Angebote akzeptieren werden, die nicht unseren Forderungen entsprechen. Auch wenn es noch Tage dauern sollte: wir sind es nicht, die vom Verhandlungstisch aufstehen.

Schließlich lenkte die DB AG ein. Noch eine Verhandlungsrunde tief in der Nacht des Freitags, dann standen die 3,5 Prozent in der ersten Stufe. Zusammen mit der zweiten Lohnerhöhung, die noch einmal 2,6 Prozent mehr einschließlich des EVG-Wahlmodells umfasst, und einer Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro sowie der höheren arbeitgeberfinanzierten bAV und dem vereinbarten Volumen für geplante Veränderungen in der Zulagenstruktur: ein überzeugendes Ergebnis – konnten wir doch alle unsere 37 Forderungen durchsetzen.

Was wir gemeinsam durchgesetzt und an Ergebnissen mit dem aktuellen Tarifabschluss vereinbart haben, erläutern wir auf den nächsten Seiten – in einem ersten Überblick. Weitere Informationen erfolgen, sobald der Bundesvorstand seine Zustimmung zum vorliegenden Tarifabschluss erteilt hat. Die Tarifkommission hat einstimmig Annahme empfohlen.

Die Übersicht auf der rechten Seite wird fortlaufend ergänzt und bleibt als Archiv beziehungsweise Nachschlagewerk im Netz stehen. Bei offenen Fragen wendet Euch bitte an die Kolleginnen und Kollegen unserer Geschäftsstellen oder schickt eine E-Mail an tarifpolitik@evg-online.org.

Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Lektüre unseres gemeinsamen Erfolgs.